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Der Nutzen von exakten Feldgrenzen und Fahrspuren in RTK-Lenksystemen

Immer häufiger setzen landwirtschaftliche Betriebe auf Lenksysteme mit RTK-Genauigkeit, um eine exakte und effiziente Spurführung bei diversen landwirtschaftlichen Arbeiten zu gewährleisten.

RTK (Real-Time-Kinematic oder Echtzeitkinematik) ist ein Verfahren zur präzisen Bestimmung von Positionskoordinaten, womit ständig wiederholbare Genauigkeiten von +/- 2 Zentimeter erreicht werden können. Die dafür notwendigen Korrekturdaten werden von georeferenzierten (fix eingemessenen) Basisstationen (z.B. Maschinenring-RTK, APOS-RTK etc.) dabei in Echtzeit an das Gerät übertragen und dadurch können diese hohen Genauigkeiten erreicht werden.

Jedoch der wichtigste Punkt bei der Nutzung von RTK ist die Wiederholbarkeit der aufgezeichneten Positionsdaten, wie Spuren und Feldgrenzen. So können einmalig erfasste Fahrspuren immer wieder auf +/- 2 Zentimeter automatisiert nachgefahren werden. Vor allem für die Erhebung von exakten Feldgrenzen und dadurch fix definierten Fahrspuren ist diese ständige Wiederholbarkeit ein großer Vorteil, da so die Erhebung nur einmalig durchgeführt werden muss.

Nun möchte ich aber in diesem Beitrag auf den Nutzen von exakten Feldgrenzen und Fahrspuren für unsere RTK-Lenksysteme eingehen. Ein wichtiger Faktor ist hier bereits die exakte Erhebung der Feldgrenzen.

1. Hohe Präzision bereits bei der Datenerhebung

Um mit dem RTK-Lenksystem hoch präzise Daten (Feldgrenzen, Fahrspuren etc.) zu generieren bzw. diese Daten aus externen Quellen zu importieren, ist es hier wichtig exakt vorzugehen.

Die Felddaten können selbstverständlich mit dem Traktor selbst aufgezeichnet werden, hier ist es jedoch wichtig wirklich präzise die Bewirtschaftungsgrenze der einzelnen Felder abzufahren. Hier sollte man vor allem bei Kurven darauf achten, dass keine abrupten Lenkbewegung gemacht werden, da sich dies in den weiteren Spuren mit dem „Aufschaukeln“ des Traktors bemerkbar machen kann. Des Weiteren ist es wichtig in den Ecken der Felder exakt die Aufzeichnung zu pausieren.

Eine wesentlich präzisere Variante zur Aufnahme der exakten Bewirtschaftungsgrenze ist die Erhebung mit einer Smartantenne (Vermessungsgerät). Hier können händisch oder auch aufgebaut am Vermessungsquad exakte Punkte in der Natur erhoben und anschließend am Computer zu Feldstücken verbunden werden. Danach werden die Feldstücke nach Kundenwunsch benannt und je nach Lenksystem-Typ, wenn notwendig bereits Fahrspuren definiert. Per USB-Stick werden die Daten danach auf das Terminal des Lenksystems übertragen. Ein weiterer Vorteil ist hier die Verwendung der einmalig erfassten Daten auch für andere Lenksystem-Typen (gemischte Flotten oder Lohnunternehmer) oder für andere Anwendungen, wie Schlagteilungen.

2. Exakte Fahrspurplanung entlang der Feldgrenze

Die erhobenen bzw. importierten Daten bilden nun die Grundlage für ein effizientes Fahrspurmanagement.
So müssen abhängig vom Lenksystem-Typ entweder zuvor Fahrspuren geplant werden oder nicht. Die Planung von Spuren ist bei einigen Lenksystem-Typen notwendig, da hier keine Fahrspurerstellung anhand der Feldgrenze möglich ist (z.B. Trimble, TopCon).
Bei manchen Lenksystemen (z.B. Fendt Vario Guide mit Konturassistent oder CNH-Originalsysteme, wie AFS700) ist es jedoch möglich einzelne Kontursegmente für die Fahrspurplanung heranzuziehen. So ist hier die Erstellung der einzelnen Fahrspuren direkt am Lenksystem-Terminal möglich.

Mit den nun vorhandenen Spuren ist es möglich unabhängig von der Arbeitsbreite bereits an der Feldgrenze mit RTK-Präzision automatisiert ohne manuelle Spurerfassung zu fahren. So kann man sich mit voller Konzentration dem Anbaugerät widmen.

3. Grundlage für automatisierte Teilbreitenschaltungen

Immer häufiger werden auch Geräte mit automatisierter Teilbreitenschaltung (Section Control) verwendet. Um diese hervorragenden Funktionalitäten nicht nur im Feldinneren nutzen zu können, sondern auch das automatische Abschalten beim Überfahren der Feldgrenze zu gewährleisten, bedarf es exakter Feldgrenzen im Terminal.

Die exakten Feldgrenzen müssen jedoch in jenem Terminal vorhanden sein, mit welchem auch die Ansteuerung der Section Control erfolgt. Wird für die Schaltung der automatisierten Teilbreiten das Lenksystem-Terminal verwendet, so werden auch die darin vorhandenen Feldgrenzen dafür herangezogen. Ist für die Section Control ein externes Terminal (z.B. Amatron 4 von Amazone, CCI1200 etc.) verantwortlich, so müssen die Daten auch hier importiert werden.

4. Ideale Datenbasis für sämtliche Arbeitsschritte am Feld

Die nun geschaffene Datenbasis aus der Erhebung der Felddaten ist für sämtliche Arbeitsschritte am Feld verwendbar.
Die aus den einzelnen Segmenten generierten Fahrspuren müssen meist nur um die halbe Arbeitsbreite ins Feldinnere verschoben werden und können danach für ein komfortables, präzises und automatisches Fahren entlang der Feldgrenze genutzt werden. Und dies unabhängig vom Anbaugerät – egal ob Aussaat, Düngung, Pflanzenschutz, Bodenbearbeitung oder Ernte.

5. Exakte Feldgrenzen als Basis für weitere Digitalsierungsschritte

Die exakt erhobenen Feldgrenzen können nun für viele weitere Schritte eingesetzt werden. So können exakte Schlagteilungen durchgeführt und danach auch zur Digitalisierung in eAMA verwendet werden.

Weiters ist für die Erstellung von Applikationskarten für Düngung oder Pflanzenschutz die exakte Bearbeitungsgrenzen als Basis unerlässlich. Daten der AMA oder aus dem Kataster weichen von der tatsächlichen bearbeiteten Fläche oft stark ab.

Möchten Sie das am Betrieb vorhandene RTK-Lenksystem nun mit exakten Feldgrenzen und Fahrspuren noch effizienter nutzen? Gerne stehe ich Ihnen für ein unverbindliches, kostenloses Beratungsgespräch zur Verfügung.
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